"A Prop is First and Foremost a Teacher"

„Ein Hilfsmittel ist zuerst und vor allem ein Lehrer“

                                                                                                                                                             Abhijata Iyengar

Yoga-Hilfsmittel, so der nicht ganz so griffige deutsche Ausdruck für Props (eigentlich Requi-sit oder Stütze), sind Gegenstände, die Üben-den das Yogaleben leichter machen. Meister Iyengar war beim (Er)Finden von Props der wohl fleißigste Yogi.

Die Matte ist das am meisten verbreitete Prop, fast niemand macht Yoga ohne ihren Einsatz. Besonders dicke, sehr feste Schaumstoffmatten hingegen machen den Schulterstand sicher und nackenfreundlich. Durch B.K.S. Iyengar wurden Klötze und Gurte populär. Fast keine Yoga-richtung arbeitet heute noch ohne sie. Dazu kommen, bei komplett ausgestatteten Iyengar-YogalehrerInnen, noch abgeschrägte Holz-leisten, abgerundete Leisten und Viertel-Rundhölzer, eine spezielle Bank zur bequemen Ausführung der Schulterbrücke (Setu Bandha Sarvangasana), kleinere und größere Bänke für Rückbeugen und das Holzpferd (manche sagen auch Pune-Pferd). Dies ist im Wesentlichen ein Balken von

etwa zehn Zentimetern Durch-messer und zwei Metern Länge, der mit Hilfe von zwei Ständern an den Enden ungefähr in Hüfthöhe eines durchschnittlich großen Menschen angebracht ist. Darunter ist noch ein eine dünnerer Balken (oder ein Stahlrohr) in Kniehöhe angebracht. Das Yogapferd kann als Auflage und Stütze bei vielen Asanas dienen. 

An der Wand sicher in Reihe angebrachte Seile in zwei verschiedenen Höhen sind ein weiteres Markenzeichen von Iyengar-Studios. Hier kön-nen, beispielsweise bei Stehhaltungen, Hüften oder Beine daran gehindert werden, sich zu weit nach vorne zu bewegen. Zudem können Asanas „schwebend“, auch kopfüber, ausge-führt werden; Iyengar hat das heute viel beworbene Aerial-Yoga, in seiner eigenen Varia-nte, eigentlich schon früh vorweggenommen. 

Die Bilder zeigen Props, die Sie auch beim Üben zuhause gut gebrauchen können: eine Matte, ein oder zwei Klötze und Gurte kosten nicht viel. Eine große, nicht zu weiche Decke haben Sie wahrscheinlich schon. Sie dient, neben ihrer eigentlichen Funktion, zusammengelegt als be-queme aber ausreichend feste Unterlage, bei-spielsweise für den Schulter- oder Kopfstand. Und da wäre noch der Klappstuhl: Wahr-scheinlich ist er ein amerikanisches Modell, dessen Designerin oder Designer im vor-ausgegangenen Leben bestimmt ein Yogi war. Denn er ist geradezu ideal, um die verschie-densten Asanas auf eine Weise auszuführen, dass ein optimaler Übungseffekt entsteht. Er kostet nicht viel (um die 20 Euro) und ist unglaublich stabil. Schon in seiner Urform (mit Rücklehne) ist er sehr brauchbar. Mit heraus-getrennter Lehne ist  er ein echter Yogastuhl. Die Anbieter verlangen für das Heraustrennen und Nacharbeiten einen Aufpreis von wenigen Euro. Falls Sie sich ein paar Props für Zuhause anschaffen möchten, sprechen Sie mich an.     Übrigens: Ein Prop haben Sie bestimmt vorrätig, ohne es zu ahnen: Mit ein paar Flaschenkorken kann man prima die Zehenspreizung (für den festen Stand) in der Bergstellung üben – einfach zwischen die Zehen stecken und die Wirkung genießen...





Die besonders dünne, rutschfeste Matte ermöglicht einen „geerdeten“ Stand und sorgt für bequeme Stellungen am Boden sowie eine entspannte Lage. Zusamenge-legt dient sie auch als Unterpolsterung.

Der Gurt kann die Reichweite der Arme verlängern oder Ver-bindungen schaffen um (noch) nicht vorhandene Muskelkraft

zu ersetzen.

Holzklötze (es gibt es auch welche aus Kork oder sehr festem Schaumstoff) können als Unterlage dienen, etwa um sich abzustützen  –  und kommen als Abstandhalter oder Widerlager zum Einsatz.

Mit Spelzen gefüllte Bolster (auf Deutsch Rollen, Stützen, Kissen) dienen als angenehme Beschwe-rung für Körperpartien oder Glied-maßen. Sie sind auch sehr gut als Ab- und Unterlage für Kopf, Rumpf oder Gliedmaßen geeignet.